Bei den keltischen Druiden galt Salbei, als das Kraut welches Tote zum Leben erweckt. Passend dazu auch die Engländer, welche dem Salbei lebensverlängernde Eigenschaften zuschreiben. Gleichzeitig gehört Salbei jedoch auch zu den drei Henkerskräuter, welche dem Henker inneren Abstand und einen ruhigen, klaren Geist beschafft. Tod, Leben und Wiedergeburt sind somit sehr nah bei einander.

Ein Salbeibusch wachst angeblich nur bei einem Weisen oder wo eine Frau die Herrin im Hause ist. Zudem bewahrt es Kirchgänger vor dem Einschlafen in der Predigt und übermittelt die Botschaften der Seele und der geistigen Welt ans Selbst.

Einige Salbei-Arten (z.B. Salvia divinorum) wirken, wegen dem Wirkstoff Salvinorin A, psychoaktiv und berauschend. Deshalb wird Salbei in vielen schamanischen Riten oder zum Räuchern eingesetzt.

Salbei

Therapeutische Informationen

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Der Salbei gehört zu den Lippenblütlern (Lamiaceae).

Verwendet werden die Blätter (Salviae folium) und das ätherische Öl (Salviae aetheroleum).

Mögliche Inhaltsstoffe

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  • Ätherische Öle: Thujon, Cineol, Campher
  • Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Harze
  • Salvinorin A (nicht bei allen Salbeiarten enthalten)

Anwendung und Wirkung

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GalenikBeschreibung
AnwendungsformTee, Tinktur, Salben, Cremes, Bäder, Seifen, Kosmetika, Massageöl, Räucherung, Inhalation, Duftlampe, Gewürz, Essig, Salz
WirkungEntzündungshemmend, antimikrobiell, antiviral, adstringierend, karminativ, spasmolytisch, antioxidativ, schweisshemmend, desinfizierend, keimtötend, Insulinbildung anregend, antinozizeptiv
IndikationEntzündungen im Mund, Halsschmerzen, Zahnfleischbluten, starkes Schwitzen, Hitzewallungen, Verdauungsbeschwerden, äusserlich bei Fieberbläschen, Abstillen, Wechseljahre, PMS
NebenwirkungBei grossen Mengen Magen-Darm-Beschwerden (Thujon)
KontraindikationSchwangerschaft, Stillzeit, Säuglinge, Kleinkinder

Spezielles

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Gemäss PubMed:

  • Gegen Viren: SARS, HSV, HIV
  • Gegen Bakterien: Streptococcus, Staphylococcus aureus (MRSA)
  • Muskatellersalbei (Salvia sclarea) wirkt durch die Modulation der Dopamin-Aktivität antidepressiv. Vermutlich ist auch beim Salvia officinalis eine entsprechende Wirkung zu finden.
  • Wirksam beim chronischen Schmerzsyndrom

Was sagt Pfarrer Küenzle zum Salbei?

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  • Innerlich: Nierenstärkend, Blasenstärkend, Gehirnstärkend, Magenstärkend, Nachtschweiss, Wechseljahre, Schnupfen, Katarrh, Lungenstärkend, Gicht, Krämpfe, Schlaganfall, Grippe
  • Äusserlich: Hauterkrankungen, Haarwäsche, gegen Läuse, Kinderlähmung (Bäder), Zittern (Tremor), Zähne, Mundgeruch
  • Inhalation: Engegefühl in der Brust
  • Besonderes: Gurgelwasser ist besonders hilfreich für Sänger; bei Durchfall und Ruhr (bakterieller oder parasitärer Darminfekt) in Kombination mit Wermut

Bei was kann man Salbei Räuchern?

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  • Albträume, Ängste, Panikattacken, Furcht, Phobie, Schock, Trauma, Zwang, Lampenfieber, Frau sein dürfen, Helfersyndrom, Homosexualität akzeptieren, Kinderlosigkeit, innerer Friede, Dankbarkeit, Demut, Stabilität, Entscheidung treffen, im Hier und Jetzt leben, Neubeginn, Transformation, Verantwortung übernehmen, Alzheimer, Demenz, Parkinson, Süchte
  • Akne, Niedriger Blutdruck, Verdauungsbeschwerden, Erkältung, Entzündungen, Leberbeschwerden, Lungenbeschwerden, Migräne, Zahnbeschwerden, hat keimtötende Wirkung in Räumen
  • Basisräucherpflanze, schamanische Ritualpflanze, Reinigungszeremonien für den Körper, Geist, Seele und die Umgebung

Naturphilosophie und Humoralmedizin

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Die Zuordnung der Signaturen entspricht den Planeten Jupiter, sowie Uranus und Pluto steht mit dem Feuerelement in Verbindung. Somit auch der cholerischen Konstitution eigen.

Choleriker mit Element Feuer
Lügen
Falscher Zungen
Vernebeln den Verstand
Geist, zielsicher führend zur
Anderswelt
Der Salbei Priska Hitz, 05.11.2016
HumoralwerteAnwendungsgebiet
Qualitätkühlend 2-3° wärmend 3°; trocknend 2-3° befeuchtend/nährend 3°
Befeuchten / nähren und wärmenÖstrogenmangel, Unfruchtbarkeit, Müdigkeit, Energiemangel, Hypotonie, Blasenschwäche, Impotenz, Frigidität, Neurasthenie, Menstruation, Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe, Bauchkrämpfe, Autoimmunerkrankungen, Atembeschwerden, Borborygmus, Diabetes mellitus Typ 2
Befeuchten / nähren und kühlenPsychosomatische Herzbeschwerden, Angst, Unruhe, Nervosität, Wechseljahre, Hitzewallung, Nachtschweiss / Schwitzen, Hyperthyreose, Schilddrüsenüberfunktion, sexuelle Begierde übermässig

Weiterführende Informationen

Pflanzenheilkunde und Arzneimittel (Herba)