
Im Mittelalter wurde Bier und Met mit Bilsenkraut vermischt, um so die Stimmung der Gäste zu erhöhen und deren Libido zu steigern. Ausserdem half es bei Stammeskämpfen die Berserkerwut zu steigern. Wegen der berauschenden, halluzinogenen Wirkung werden auch heute noch die Samen des Bilsenkrauts geraucht. Auf Grund der Giftigkeit ist davon allerdings abzuraten.
Bilsenkraut gehört zu den heiligen Pflanzen des Herakles. Er brachte die Pflanze aus der Unterwelt ans Tageslicht. Sie verkörpert damit die Plutokräfte, welcher der Herr der Unterwelt ist. So gesehen eine Pflanze für die chaotischen, seelenlosen Zustände der Neuzeit. Gut möglich, dass Bilsenkraut bei neurologischen Krankheiten eine gute Alternative sein kann. Dafür fehlen jedoch Forschungsergebnisse.
Das Kraut wird hauptsächlich in homöopatischer Dosis verwendet oder verräuchert.
Leider ist Bilsenkraut heute stark gefährdet und in der Roten Liste geführt. Somit darf die Pflanze nicht frei geerntet werden.
- Droge
- Hyoscyami folium / Hyoscyami herba / Hyoscyami semen
- Pflanzenfamilie 1 2
- Nachtschattengewächse (Solanaceae)
- Inhaltsstoffe
- Alkaloide (Hyoscyamin, Tropin, Scopolamin), Gerbstoffe, Cumarine, Flavonoide (Rutin)
- Anwendungsmöglichkeiten
- Räuchern, Salben, Globuli & Tinkturen, Bäder, Gewürz (Bier, Wein), Tee
- Wirkung
- Krampflösend, narkotisierend, halluzinogen, beruhigend, schmerzstillend, harntreibend, blutreinigend, bronchospasmolystisch, schlaffördernd, parasympathiolytisch, bewusstseinserweiternd, antidiabetisch
- Indikation (Achtung giftig – keine Selbstversuche!)
Hauptbereich:3 45- Halluzination, Hysterie, Manie, Krämpfe, Schlaflosigkeit, Durchfall, Reizhusten, Nervosität, Unruhe, Stress, Schmerzmittel, Durchfall, Demenz, Schizophrenie, Zahnschmerzen, Knochenbrüche, Rheuma, Magenschmerzen, Neuralgien, Reisekrankheit, Gicht, Betäubungsmittel, Krebs, Erkältung
- Besonderes: Candidamittel in der Kombination mit Brennnessel, Muskatnuss, Safran, Melisse und Fleischbrühe
- Weitere Bereiche 6 7
- Kreislaufregulation, niedriger Blutdruck (Cardiodoron®)
- Diabetes Mellitus
- Räuchern (nur für erfahrene Anwender):
- Hellsichtigkeit, Intuition
- Asthma bronchiale, Husten, Asthma, Rheuma
- Ritualpflanze für Trancezustände und Reisen in die Anderswelt, Aphrodisiaka
- Zauberkraut:
- Nekromantie, Hexensalbe, Geisterbeschwörung, schamanisches Reisen, Okkultismus, Totenbeschwörung, Verzauberung
- Kontraindikation
- Keine bekannt
- Nebenwirkung (†)
- Hautrötung, trockener Mund, Unruhe, Schläfrigkeit, Halluzinationen, Verwirrtheit, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit, Tod durch Atemlähmung (eher selten)
- Astromedizin 8
- Jupiter, Saturn, Neptun, Pluto
Quellangaben
- Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Bilsenkraut
- Peter und Gudrun Zeuge-Germann: Männerzeiten – Naturheilkunde für den Mann in den besten Jahren, Freya Verlag GmbH, Linz 2019, ISBN 978-3-99025-369-4
- Ursel Bühring: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Haug Verlag, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-8304-7749-5
- PharmaWiki: http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Bilsenkraut
- Christian Rätsch: Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen. AT-Verlag, Aarau 2016 13. Auflage, ISBN 978-3-03800-352-6
- Arzneimittel-Kompendium Schweiz: https://compendium.ch/mpub/pnr/14391/html/de?Platform=Desktop
- PubMed: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27470371
- Manfred M. Junius: Pflanzenalchemie – ein praktisches Handbuch. AT-Verlag, Aarau 2016, ISBN 978-3-03800-893-4