Die Namensgeberin des gemeinen Beifuss ist die griechische Jagd- und Waldgöttin Artemis.
Viele Kräuterkundige nutzten den Beifuss früher regelmässig. Insbesondere in der Frauenheilkunde. Auch Hildegard von Bingen setzte ihn, als Gewürz in der täglichen Nahrungsaufnahme ein.
Über die Jahre hinweg, geriet der Beifuss in Mitteleuropa etwas in Vergessenheit. Nicht so in der asiatischen Kultur. Dort ist er eine wichtige Heil- und Schamanenpflanze. Bekannt auch unter dem Begriff: Moxa.
Bei uns wurde im Mittelalter der Beifuss rituell gegen Hexerei und Dämonen eingesetzt. Besonders beliebt war dabei der Gürtel gegen alles Unliebsame in den Gedärmen.
Der gemeine Beifuss wird oft mit dem invasiven Neophyten Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) verwechselt. Ambrosia sollte entfernt werden. Der einheimische Beifuss dagegen darf bleiben. 1
Therapeutische Informationen
Die Pflanze gehört zur Familie der Korbblütler. Er kommt unter anderem Wild in Europa vor.
Gemäss alter Literatur sollen die Samen (Aremisiae semen) die meiste Wirkung aufweisen. Heute wird jedoch nur noch das Kraut (Artemisiae herba) und die Wurzel (Artemisiae radix) verwendet.
Mögliche Inhaltsstoffe
Die Inhaltsstoffe variieren teilweise recht stark. Sie sind abhängig vom Standort. Gefunden wurden jedoch folgende Inhaltsstoffe: 2 3 4 5
- Ätherisches Öl (Kampfer, Thujon, Santonin)
- Flavonoid e(Quercetin, Rutin)
- Cumarine (Esculetin)
- Bitterstoffe (Triterpene)
- Carotinoide
- Gerbstoffe
Anwendung und Wirkung
Galenik | Beschreibung |
---|---|
Anwendungsform | Tinktur, Tee, Gewürz, Räucherung, Badezusatz, Wickel, Auflagen, Moxibustion |
Wirkung | Antioxidativ, gallensaftanregend, verdauungsfördernd, durchblutungsfördernd, leberschützend, antibakteriell, immunmodulierend, antihelmintisch, emmenagog, zusammenziehend, ausgleichend auf Östrogen- und Gestagenhaushalt |
Indikation | Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Durchfall, Verstopfung, Wurmkur |
Kontraindikation | Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Durchfall, Verstopfung, Wurmkur |
Nebenwirkung | Allergische Reaktion, eventuell leicht rot gefärbter Urin |
Wirkung gegen Viren und Bakterien
Seit einiger Zeit wird vor allem am einjährige Beifuss (Artemisia annua) vermehrt geforscht. Insbesondere da der Wirkstoff Artemisinin starke antibakterielle Wirkung gegen den Malariaerreger aufweist. Allerdings wurde dieser Wirkstoff schon in alten Büchern für den gemeinen Beifuss erwähnt. Somit lässt sich vermuten, dass Artemisinin auch in anderen Beifuss-Arten zu finden ist. 6 7
Ausserdem soll er antivirale und antibakterielle Wirkung haben gegen: 8 9
- Corona, SARS
- Hepatitis B und C
- Epstein-Barr-Virus,
- Boviner Durchfall-Virus
Räuchern
Beifuss ist eine beliebte und bekannte Ritualpflanze. Sie hilft reinigen und aktivieren. Ausserdem soll sie angeblich eine psychoaktive, berauschende Wirkung haben.
Naturphilosophie und Humoralmedizin
Beifuss ist eine alte Hexen- und Schamanenpflanze und besonders beliebt in der Frauenheilkunde. In neueren Zeiten auch gerne genutzt in der Männerheilkunde. 10 11
Die Zuordnung der Signaturen entspricht den Planeten Uranus, Mond, Merkur, Venus und Mars und steht mit dem Element Feuer (Humores: Chole) in Verbindung.
Humoralwerte | Anwendungsgebiet |
---|---|
Qualität | kühlend 0-1°, wärmend 2-3°, trocknend 1-2°, befeuchtend/nährend 2° |
Befeuchten / nähren und wärmen | Appetitlosigkeit, Blähungen, Verdauungsschwäche, Gelbsucht, Medikamentenunverträglichkeit, Gallensteine, Leberbeschwerden, Chronisches Müdigkeits-Syndrom (CFS), Magenkrämpfe, Menstruationsprobleme, Reizbarkeit, Depression, Kopfschmerzen, Gicht, Unruhe |
Trocknen und wärmen | Ausfluss, chronischer Pilzinfektion, Fibromyalgie |
Schärfen ausleiten und kühlen | Gebärmutterentzündung, Blasenentzündung, Candida albicans und andere Pilze |
Parasiten eliminieren | Helminthen, Spulwürmer, Madenwürmer |
Weiterführende Informationen
☘ Pflanzenheilkunde und Arzneimittel
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