Brauntöne kommen in der Natur oft vor. Insbesondere die verschiedenen Hölzer, Rinden, Nüsse, Samen, Gewürze oder auch Pilze enthalten braune Farbschattierungen. Nicht zu vergessen Moor, Ton und Erde.
Die Farbe ist ähnlich wie Schwarz auch im Verwesungsprozess zu finden. Ein Bespiel dazu sind die langsam verwelkenden Blätter im Herbst. Ebenfalls ist wie schon bei Schwarz das Eisenoxid (E171) auch in Brauntönen vorhanden und wird in der Farbindustrie verwendet.
Chemisch gesehen sind Brauntöne Melanine und kommen beim Menschen und Tieren in der Haut und im Haar vor und dienen dem UV-Schutz. Aber auch süsse Sommersprossen oder Muttermale enthalten Melanine.
Auch die Chitinpanzer vieler Insekten sind braun oder schwarz.
Braun in der Farbenlehre
In der subtraktiven Farbenlehre ist die Farbe Braun ein stark abgedunkeltes Orange. Bei der additiven Farbmischung ist es ein Gemisch aus Rot, Grün und etwas Blau.
Alchemische Farbenlehre
In der alchemischen Farbenlehre gehört die Farbe – so wie alle bunten Farben – zum Wandlungsprozess von Schwarz nach Weiss. Allerdings wird sie nicht so gross bewertet. Meist gilt die Farbe eher zur Indikation für die Putrefractio (oder auch Nigredo, Chaos, Faulung) – also den Gärungsprozess bei der Herstellung pflanzlicher Heilmittel. Damit ist auch ein Schritt des Opus magnum physicum auf dem Weg zum Stein der Weisen gemeint. 1 2
Je nach Literatur gilt die Putrefactio auch für den Zustand der Depression. Psychologisch gesehen lässt sich damit auch das Sinnbild der dunklen Erde wiederspiegeln: «Ich muss erst den dunklen Erdboden erreichen und bearbeiten, damit der Samen der persönlichen Transformation wachsen kann». So gesehen sind depressive Zustände manchmal nötig um seinen eigenen inneren Weg wieder zu finden. 3
Bezeichnungen HT/FK in der Ernährung
Braun FK (E154) und Braun HT (E155) sind synthetisch hergestellte Farbstoffe und werden unter anderem in Gewürzen, Süssigkeiten oder Gebäck eingesetzt. Aber auch zum Färben von geräuchtertem Fisch. Leider wirken diese beiden Farbstoffe zellschädigend auf Nieren, Herz und Leber. Nicht zu vergessen mögliche allergische Reaktionen oder Hautausschläge. 4 5
Besser ist also: Backe dein Brot selber! Oder trockne frische Kräuter für die eigene ganz persönliche Gewürzmischung.
In der Humoralmedizin
Die Farbe wird eher wenig therapeutisch genutzt. Meist weicht man auf Grün aus. Trotzdem ist es ein spannender Ansatz für stressgeplagte Menschen sich mit den natürlichen Holztönen auseinander zusetzten.
Dafür ist sie eine gute Farbe für Räumlichkeiten und Mobiliar, denn Holz und Erdfarben wirken beruhigend, entspannend und vermitteln Stabilität. Es symbolisiert das gemütliche Zusammensein innerhalb der Familie. Allerdings kann zu viel davon auch Trägheit und Stagnation fördern.
Wenn man sich den Farbkreislauf betrachtet, steht die Farbe in Bezug zur Melanchole. Je nach Ausprägung und Helligkeit wirken zudem Chole und Sanguis mit hinein. Damit verbunden ist auch die schwarzgallige Schärfe, welche es gilt auszuleiten, um das Säftegleichgewicht wieder herzustellen.
Nahrungsmittel und Wirkungsweise
Ein paar Ideen
Ich empfehle 5 verschieden farbige Lebensmittel oder Kräuter pro Mahlzeit. So bekommt man auf einfache Weise eine bunte Mischung an Wirkstoffen, ohne sich über Kalorien Gedanken zu machen.
- Brot, Backwaren, Vollkornteigwaren
- Leinsamen, braune Linsen, braune Bohnen
- Walnuss, Haselnuss, Mandel, Esskastanie, Pecannuss, Erdnuss
- Kakao, Rohrzucker, braune Schokolade, Waldhonig, Ahornsirup, Kandiszucker
- Gedörrte Feigen, Datteln
- Kaffee, Schwarztee, Oolong-Tee (Schwarzer-Drachen-Tee), brauner Oishitee, Chai
- Zimt, braune Senfkörner, Sternanis, Gewürznelke, Muskatnuss, braune Zwiebel, Bronzefenchel
- Fleischbrühe
- Brauner Champignon, Steinpilz, Samthaube, Braunkappe, Austernseitling, Kastanienseitling, Artischockenseitling, Kräuterseitling, Toskanapilz, Buchenpilz, Parasol, Judasohr, Shiitake, Reishi, Enoki, Morchel, Stockschwämmchen
Die Auflistung ist ein Richtwert. So wie jede andere Ernährungsform auch. Entscheidend ist das persönliche Empfinden.
Wo setzt man die Farbe ein?
- Fehlende Erdnung, Hyperaktivität, Innere Unruhe, nervöse Schlafstörungen, Ängste
- Positive Wirkung: Erdend, ausdauernd, beruhigend, entspannend
- Negative Wirkung: Deprimierend, verbohrt, starr, Geiz, Knausrigkeit, mentale Überlastung, Trägheit
Signaturen, Assoziationen und Stichworte
- Naturverbundenheit, Materie, Sicherheit, Erdnung, Stabilität, Ruhe, Starr, Trockenheit, Bodenhaftung, Verwurzelung, Sicherheit, Ausdauer
Die Signatur ist nicht ganz einfach einzuteilen. Weil Braun würde am besten zum Planeten Erde passen. Doch dieser Planet ist nicht in der Signaturenliste enthalten. Braun ist deshalb nicht explizit einem Prinzip zugordnet und fällt damit in den Bereich von Merkur mit dem Metall Quecksilber (gleichbedeutend mit: aus allen Farben zusammengesetzt).
Auch bei Aleister Crowley ist die Farbe nicht gegeben. Am besten würde sie zum Pluto-Prinzip passen.
Die Beitragsinformationen stammen aus meiner Diplomarbeit zur Diätetik. Des Weiteren durfte ich in meiner Zeit, als Informatikerin und Spezialistin für Wahrnehmungspsychologie viel über die Wirkungsweise von Farben erfahren. Deshalb enthält die Artikel-Reihe zu den Farben auch viel Berufswissen.
Mehr zur Photobiomodulation (PBM / LLLT) und Farblichttherapie
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