Endlich geht es auf Bundesebene vorwärts. Gemäss einer aktuellen Medienmitteilung vom 17.10.2018 sollen Menschen mit Autismus Integrationsförderung und Unterstützung erhalten. Die Massnahmen umfassen die Bereiche Frühintervention, Integration in Ausbildung und Beruf, selbstständiges Wohnen, Entlastung und Freizeit. Des Weiteren werden zusätzlich Therapeuten und Institutionen gefördert, welche sich dem Thema Autismusspektrum zu wenden.
Sind Autisten wirklich Empathielos und sozial schwierig? Schon länger habe ich dazu eine komplett gegenteilige Meinung. Was nun wohl endlich auch die Wissenschaft verstanden hat. Denn neue Forschungen durch Henry Markram belegen nun das Gegenteil. Autisten sind hoch empathisch. Nur leider für Neurotypische nicht immer klar verständlich. Mir ist klar, dass viele neurotypische Menschen und auch viele Pädagogen immer noch glauben, dass Autisten nur wenig fühlen und kaum Empathie besitzen. Doch dem ist nicht so. Autisten fühlen im Gegenteil oft viel zu viel. Sind jedoch nur eingeschränkt in der Lage ihre Wahrnehmung und ihre Gefühle angemessen zu äussern. Es ist also eine Frage der Kommunikation und nicht der Gefühlswelt. The Intense World Theory von Henry Markram Als Henry Markram ein autistisches Kind bekam, war er bereits ein berühmter Hirnforscher. Er stürzte sich auf die Frage, was Autismus wirklich ist. Seine Antworten stellen auf den Kopf, was man bisher über Autismus zu wissen glaubte. […]Fachleute haben festgestellt, dass Autisten andere unterbewusst beeinflussen. Wer ihnen begegnet, wird entspannter, sie verändern das Klima in einem Raum. […] Dr. Henry Markram Blue Brain Nexus / Human Brain Project Das Ziel des Blue-Brain-Projekts war ein besseres Verständnis für die Funktionaliät des Gehirns zu bekommen. Dafür wurde eine Simulationssoftware entwickelt, welche ein korrektes, virtuelles Modell des Gehirns darstellt. Leider des Projekts war Henry Markram. Neurodiversität Henry Markram konnte aufzeigen, dass bei Autisten eine sehr viel höhere Aktivität im Gehirn statt findet. Auch die graue Hirnsubstanz ist bei Autisten viel dicker. Damit ist belegt, was Autisten schon lange sagen: sie fühlen viel zu viel und zu intensiv! Es ist also keine psychosomatische Erkrankung, kein Impfschaden und auch kein Darmproblem. Sondern schlicht eine Neurodiversität. Also eine andere Form der Wahrnehmung. Therapiemöglichkeiten für Autisten? Wenn es eine Neurodiversität ist, wieso brauchen Autisten dann eine Therapie? Auch Autisten wünschen soziale Kontakte. Nur wissen sie oft nicht wie sie das anstellen sollen. Dazu kommt, dass für Autisten die erweitere Sinneswahrnehmung ein völlig normaler Zustand ist. Sie können nicht einfach so erkennen, dass andere Menschen eben anders wahrnehmen. Das Gleiche gilt auch für neurotypische Menschen. Auch sie erkennen nicht, dass die Wahrnehmung indiviell ist. Das Problem bei Autisten ist jedoch, dass ihre Wahrnehmung ziemlich von der Norm abweicht und deshalb immer wieder soziale Schwierigkeiten auftauchen. Hier kann also ein Coaching eine gute Hilfe sein. Durch die vielen Reize und der sozialen Schwierigkeiten gehören Depressionen, Ängste und allgemein erhöhte Stressanzeichen leider dazu. Dafür braucht es Unterstützung, eine gesunde Ernährung, regelmässige Entspannung, Körperwahrnehmung und ja auch körperliche Berührungen. Reizüberflutungen sind nicht planbar. Deshalb ist es für Autisten wichtig sich ständig selber bewusst zu sein und ihren Energiehaushalt zu kontrollieren. Und manchmal braucht es dazu einfach etwas Unterstützung von Aussen. Somit geht es nicht darum Autismus zu therapieren, sondern Menschen in einer Lebensphase zu begleiten und mögliche Begleiterkrankungen zu behandeln. Moderne therapeutische Ansätze mit Biofeedback und Neurofeedback Durch das immer bessere neurologische Wissen über das Gehirn, nehmen auch die Möglichkeiten therapeutischer Arbeit zu. Insbesondere im Bereich Biofeedback und Neurofeedback hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Mit Hilfe der Technik wird man spielerisch an die Atemtherapie herangeführt oder das Gehirn zur Selbstregulation aufgefordert. Liebe und Verständnis durch Therapeuten und Umfeld Meiner Meinung nach das Wichtigste im Umgang mit Autisten ist Liebe und Verständnis für Menschen die einfach anders sind. Ausserdem eine offene, authentische Haltung und Ehrlichkeit sich selber gegenüber Weiterführende Informationen Ordnungstherapie und psychologische Begleitung Diesen Artikel teilen:
Sucht man den Begriff «Vitalität» im Duden fallen Synonyme wie: Lebendigkeit, Lebensenergie, Lebensfreude, Lebenskraft und allgemein Energie. Interessanterweise scheinen einige Menschen auch Assoziationen wie Anpassungsfähigkeit, Schönheit, Gesundheit, soziale Kompetenz und Kommunikation mit dem Begriff Vitalität zu verbinden. Im Prinzip also eine allgemein gültige Definition für gesunde, gesellschaftsfähige Menschen. Tja, und genau hier fange ich an zu grübeln. Was bedeutet den «Gesundheit» in unserer Gesellschaft? Täglich lachen uns braungebrannte, schlanke, makellose Models ins Gesicht. Influencer präsentieren ihre perfekt trainierten Körper. Teure Nahrungsergänzungsmittel und Superfoods gehören fast schon zum guten Ton. Leistungssteigerung und Anerkennung im Job sind ein Muss. Prävention wird damit gesellschaftsfähig. Ganz nach dem Motto der WHO: Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung. Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tönt ja eigentlich ganz toll, nicht war? Doch was ist mit uns Menschen mit Handicap (physisch, psychisch, geistig, sinnesbehindert? Sind wir nicht «Vital»? Sind wir alle «Krank» oder doch eher «Un-Gesund»? Was sagt die WHO zur Vitalität dazu? Die WHO sagt zur Defintion einer Behinderung: Körperfunktionen und Körperstrukturen: System des Körpers.Wenn Elemente dieses Systems beeinträchtigt sind, dann wird dies als Schädigung bezeichnet Aktivitäten: Durchführung einer Handlung oder Aufgabe.Wenn ein Mensch bei der Durchführung von Aufgaben Schwierigkeiten hat, dann wird dies als Beeinträchtigung dieser Aktivität bezeichnet Teilhabe: Zusammenleben mit anderen Menschen in bestimmten Lebenssituationen.Wenn ein Mensch Probleme beim Einbezogensein in Lebenssituationen hat, dann ist seine Teilhabe beeinträchtigt Umweltfaktoren bilden die gesellschaftliche Umwelt mit ihren sozialen Systemen ab.Ob und wie ein Mensch behindert ist oder wird, entscheidet sich auch durch die Umwelt und die wechselseitige Beeinflussung der oben dargestellten Faktoren Nun behindert fühle ich mich nicht. Aber gemäss Definition bin ich wohl auch nicht gesund und damit irgenwie auch nicht Vital. Was also bin ich dann? Mit welchem Recht wird darüber entschieden, wann ein Mensch sich selbst als krankhaft und behindert zu sehen hat? Wenn ich mir die Aufzählung durchlese, muss ich mir unweigerlich die Frage stellen: gibt es überhaupt irgendjemand der per Definition «Gesund» ist? Die Folge der Frage ist dann im Prinzip, dass Vitalität nur ein Fantasiegebilde und Wunschdenken neurotypischer Menschen ist. Nur das stimmt ja so auch nicht wirklich. Meiner Meinung nach ist es ein Konstrukt der persönlichen Wahrnehmung und so individuell wie die Schmerzen eines jeden. Richtig ist, dass behinderte Menschen täglich mit Einschränkungen zu kämpfen haben. Wir sind stärker von Depressionen, Wut, Scham, Ängsten und Schmerzen geplagt. Also alles andere als Vital. Doch die grösste Hürde ist nicht unser Anderssein, sondern die nach wie vor fehlende Inklusion. Da nutzt auch dieser tolle Satz der WHO nichts, dass die Umwelt mit beteiligt ist an der Wahrnehmung einer Behinderung oder eben einer Andersartigkeit wie bei Autisten. Ganz im Gegenteil, damit werden Menschen mit Einschränkungen erst recht zu Behinderten und damit als Nicht-Vital degradiert. Vitalität ist … für jeden etwas anderes Trotz all dem erlebten Leid, folgt nach jeder Tiefphase ein Höhepunkt mit unbeschreiblicher Lebensfreude und Lebendigkeit. Energie ergiesst sich aus der Polarität der Dunkelheit ins Licht. Vitalität ist die Individualität des Seins im Jetzt. Erfahrbar durch die Unvollkommenheit des Körpers. Das Streben nach der körperlichen Perfektion der Normmenschen, zeugt von selbst auferlegten Schranken im Geist. Freiheit zu erlagen im Jetzt ist nur erfahrbar über die Seele. Wer also ist beschränkt in seinem Sein? Der mit einem geschundenen Körper und wachem Geist? Oder der, welcher nach Perfektion auf Erden schreit? Unser Geist ist göttlicher Natur – der Körper das Werkzeug – passend eingerichtet für die persönliche Reise auf Erden. Die Schönheit strahlt aus dem Innern, umhüllt den Körper in weissem Licht. Erhabenheit und Sinnlichkeit ist der Seele Eigenheit. Vitalität ist Leben im Jetzt! Weiterführende Informationen Ordnungstherapie und psychologische Begleitung Biofeedback und Neurofeedback Diesen Artikel teilen:
Im deutschsprachigen Raum wird oft kontrovers über komplementärtherapeutische Ansätze bei Menschen mit Autismus (ASS) und ADHS diskutiert. Als selberbetroffene Autistin und Heilpraktikerin kann ich manche dieser Aussagen nicht ganz verstehen. ASS heilen zu wollen geht nicht und viele Autisten wollen dies auch nicht. Aber eine Verbesserung der allgemeinen Grundkonstitution und mehr Lebensqualität ist mit Naturheilkunde möglich. Genau das geht in vielen Gesprächen immer wieder vergessen. Umso erfreulicher fand ich deshalb, dass sich der renommierte Autismus-Forscher Prof. Dr. Tony Attwood positiv zu alternativen Therapieansätzen äusserte. Tatsache ist, dass viele Betroffene verschiedene Komorbiditäten (Begleitstörungen) aufweisen. Dazu zählen psychische Krankheiten wie zum Beispiel Depression, Ängste oder Schlafstörungen. Aber auch körperliche Beschwerden wie Übelkeit, Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, Verspannungen oder Kreislaufprobleme gehören mit zum Bild von ASS oder auch ADHS. Versucht die Welt mit den Augen der anderen zu sehen und sie so zu verstehen Dr. Tony Attwood Schulmedizin, Gehirndoping und Naturheilkunde nach Tony Attwood Einige schwören auf Ritalin®, Antidepressiva und Co. Dagegen ist grundsätzlich auch nichts einzuwenden und in akuten Situationen durchaus angebracht. Wenn man jedoch bedenkt wie lange unsere Lebenserwartung ist, sind für mich Psychopharmaka als Langzeit-Medikation keine Option. Zumal viele dieser Pillen die auch so schon bestehenden körperlichen Beschwerden noch verstärken. Ausserdem helfen sie gegen die starken autistischen Stimmungsschwankungen nur sehr eingeschränkt. Dämpfen bestenfalls die depressiven Symptome etwas ab. Doch um langfristige Ruhe, Entspannung und Stressreduktion müssen wir uns aktiv bemühen. Aus der Sicht von Tony Attwood kann hier die Naturheilkunde eine sehr gute Ergänzung zur konventionellen Therapie sein. Dabei bezieht er sich hauptsächlich auf die Massage, sanfte Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Offensichtlich sind uns hier Ärzte und Therapeuten aus Übersee weit voraus, denn dort wird integrative Medizin bereits intensiv gelebt und erforscht. Betroffene sind die besseren Coaches Ausserdem ist Tony Attwood der Meinung, die besten Therapeuten für Menschen mit ASS sind Selbstbetroffene. Sie können sich emphatisch auf die Bedürfnisse anderer Betroffenen einlassen und verstehen. Nur wer selber die Schwierigkeiten kennt, kann andere begleitend unterstützen und positive, therapeutische Zeichen setzen. Für mich ist es eine tolle Bestätigung meines Therapiekonzeptes. Es zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich wünsche mir für die Zukunft eine vermehrte Zusammenarbeit mit Psychiatern, Psychologen und Pädagogen – zum Wohle autistischer Menschen! Gerne stehe ich Fachpersonen und Betroffenen beratend zur Verfügung. Gehirndoping durch Computertechnik Manche Autisten wünschen sich ein normales Leben – andere Autisten dagegen sind ganz zufrieden mit sich selber. Wer aber trotzdem gerne etwas mehr Brain Training möchte kann mit Neurofeedback durchaus gute Erfolge erzielen. Dabei geht es nicht um eine Leistungssteigerung, sondern einfach darum Reize besser verarbeiten zu können. Weiterführende Informationen Ordnungstherapie und psychologische Begleitung Diesen Artikel teilen:
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