Regelmässig treffe ich auf Fragen und Unklarheiten in Bezug zur Naturheilkunde. Weil vielen Menschen ist nicht bewusst, dass es sich dabei um ein eigenständiges Medizinsystem handelt. Deshalb habe ich einige Fragen und Antworten (FAQ) aus der Praxis aufbereitet.

Allgemeine Fragen zur Praxis finden Sie auf der Praxis-Informationsseite oder direkt bei den Therapien.

Fragen und Antworten

FAQ: Was ist die Naturheilkunde TEN?

Hermetischer Mensch und Kosmos

Es handelt sich dabei um eigenständiges über 2000 Jahre altes Medizinsystem. Vieles davon ist in alten Schriften niedergeschrieben und wird jetzt wieder neu belebt. 

Die Basis bildet die Naturphilosophie und die Humoralmedizin mit der Säftelehre, der Spirituslehre und der 4 Elemente. Aber auch alchemistische Grundsätze sind enthalten. Dabei spielt vor allem die Lebensordnung, Selbsterkenntnis und Fokus auf den Menschen eine grosse Rolle.

FAQ: Welche Methoden gehören zur Naturheilkunde TEN?

Astromedizin

Traditionell
Zur traditionell-europäischen Naturheilkunde (TEN) gehören die folgenden Therapieformen: Komplementärmedizinische Arzneimittel, Ernährung, Ordnungstherapie (psycho-soziale Begleitung), Ausleitende Verfahren, Hydro-/Balneotherapie und manuelle Verfahren, Diagnostik und Labor.

Modern
Zusätzlich werden moderne apparative Verfahren dazu gezählt: Bioresonanz, Low-Level-Laser, Elektrotherapie, Magnetfeldtherapie, sowie Biofeedback / Neurofeedback

FAQ: Ist Schröpfen schmerzhaft?

Ausleitende Verfahren: Schröpfen

Beim Schröpfen wird ein Unterdruck auf der Haut erzeugt. Je nach Zustand der Faszien und muskulären Verspannung kann es während der Behandlung durchaus zu minimalen Schmerzen kommen. Diese sind jedoch gut auszuhalten.

Nach dem Schröpfen entstehen blaue Flecken, wie bei einem Bluterguss. Dies ist normal und erwünscht!

FAQ: Wie lange dauert eine Blutegel-Behandlung?

Ein Blutegel im Wasser

Die Dauer einer Sitzung ist von den Blutegeln abhängig. Das Blut ist ihre Nahrung und Blutegel lassen sich ungerne beim Essen stören. Deshalb kann eine Behandlung zwischen 45 Minuten und 2 Stunden dauern. Es braucht also Geduld!

Dafür sind bereits nach einer ersten Behandlung positive Effekte spürbar.

FAQ: Ist eine Blutegeltherapie gefährlich?

Blutegel im grünen Wasser, künstlerische Darstellung

Werden alle geforderten Hygienemassnahmen eingehalten, ist eine Behandlung in der Regel ungefährlich. Aber ohne Risiko auf Komplikationen geht es nicht!

Jede ausgebildete Fachperson kennt die Risiken und kann adäquat reagieren. Ausserdem ist eine Anamnese und gutes Aufklärungsgespräch bei Blutegelbehandlungen eine absolute Voraussetzung!

Mögliche Nebenwirkungen können sein: Kreislaufbeschwerden, allergische Reaktionen, Schwächegefühle, starker Juckreiz, starke lokale Entzündung

Nachblutungen bis zu 24 Stunden sind Teil der Therapie.

FAQ: Ist Biofeedback und Bioresonanz das Gleiche?

Neurofeedback Beispiel | Heilkunde, Biofeedback, Psychologie

Nein! Regelmässig gibt es bei diesen beiden Begriffen Verwirrung. Insbesondere da beide Verfahren mit technisch-medizinischen Geräten arbeiten. Es sind jedoch 2 komplett unterschiedliche Therapie- und Analyseformen.

Biofeedback und Neurofeedback
Beim Biofeedback werden physikalisch messbare Körpersignale (Puls, Körpertemperatur, Herzschlag, Schweiss, Muskelspannung) ausgewertet und dem Patienten via Software in Form eines Feedbacks zurückgemeldet.

Neurofeedback (EEG) ist Bestandteil des Biofeedbacks und bezieht sich hauptsächlich auf das Gehirn und das zentrale Nervensystem. Es ist eine Lernform und wird oft auch in der Verhaltenspsychotherapie bei ADHS oder Autismus eingesetzt.

Beide Methoden werden in der Arbeitsmedizin, der Sportmedizin, der Psychotherapie und dem Coaching angewendet. Sie sind wissenschaftlich anerkannt und akzeptiert.

Bioresonanz
Bei Bioresonanz werden sogenannte energetische Quanten-Informationsfelder gemessen und stimuliert. Das Verfahren wird sehr kontrovers diskutiert und ist in der Wissenschaft nicht anerkannt. Die zugrunde liegende Wirkung basiert auf der Quantenphilosophie.

FAQ: Es gibt doch gar keine gesetzlichen Bestimmungen für den Naturheilpraktiker in der Schweiz oder?

Oft hört man, dass die Schweiz keine gesetzliche Regelung hat zum Berufsbild des Naturheilpraktikers. Doch das stimmt nicht! Die gesamte Komplementärmedizin ist in der Bundesverfassung festgelegt.

Dazu kommt, dass jeder Kanton seine eigenen rechtlichen Bestimmungen hat zum Ausüben des Berufs. Im Kanton Aargau zum Bespiel braucht es dafür eine Berufsausübungsbewilligung mit jeweils eigenen Gesetzesvorgaben.

Auch die Ausbildung zur höheren Fachprüfung wird durch den Bund überwacht und kontrolliert durch die Organisation der Arbeitswelt für Alternativmedizin Schweiz (OdA AM).

Damit ist die Schweiz in Bezug zur Fachkompetenz Naturheilkunde, Alternativmedizin und Komplementärtherapie weltweit führend.

FAQ: Ist Pflanzenheilkunde und Homöopathie das Gleiche?

Bildcollage zu komplementären Arzneimittel

Nein, Pflanzenheilkunde und Homöopathie ist nicht dasselbe.

Beide Therapiemethoden nutzen zwar Pflanzen und gelten, als Naturheilmittel. Doch die galenische Form und Anwendung ist unterschiedlich. Auch der chemische Nachweis ist verschieden.

Pflanzenheilkunde
Die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) ist ein Teilbereich der Pharmazie. Pflanzliche Tinkturen, Extrakte, Salben oder Tabletten enthalten eine chemisch messbare Menge an Wirkstoffen. Deshalb müssen Hersteller von Phytopharmaka regelmässig biochemische Proben durchführen und einen Mindestgehalt an Wirkstoffen belegen.

Einige der Phytopharmaka werden auch von der evidenzbasierten Schulmedizin eingesetzt und sind Bestandteil der Forschung in Bezug neuer standardisierter Wirkstoffe.

Pflanzenheilkunde ist bekannt aus der Humoralmedizin, Klostermedizin und Naturmedizin vieler Naturvölker. Ausserdem gehören auch Gewürze, Teemischungen und pflanzliche Nahrungsmittel zur Pflanzenheilkunde.

Homöopathie
Die Homöopathie ist ein eigenständiges alternatives Medizinsystem von Samuel Hahnemann. Die Basis bildet dabei das psychologische Gespräch mit der Abgabe von Homöopathika.

Homöopathika sind sehr stark verdünnte Tropfen oder Globuli. Die Basis ist die Informationsmedizin.

Die Potenzierung erfolgt dabei durch starkes Verdünnen, Schütteln und Klopfen. Ein chemischer Nachweis nicht möglich. Deshalb wird die Wirkung oft wissenschaftlich angezweifelt.